Wussows Ruh
An der Chaussee Bütow-Dampen liegt gleich hinter der Stadt rechts von der Straße ein Hügel auf dem der Jüttensche Pulverschuppen steht. Dies war die Begräbnisstätte des Herrn von Wussow. Um diese Halle lag ein hübscher Hain. Der Sage nach soll Wussow hier einst im Winter mit seinem Hunde spazieren gegangen sein. Er verunglückte hier und starb an den Folgen. In der kleinen Kapelle wurde er begraben. Seit der Zeit war es auf der Dampener Chaussee nicht geheuer. Wiederholt haben die Leute dort einen Menschen ohne Kopf, begleitet von einem Hunde, gesehen. Andere haben dort ein Ungeheuer, halb Mensch, halb Pferd gesehen. Diese Stelle war namentlich der Schrecken der Postillione, denn ihre Pferde scheuten hier stets. - Später wurde die Leiche auf den Kirchhof in Bütow gebracht. Es war ein schöner Tag. Als die Überführung der Leiche begann, setzte ein gewaltiges Unwetter ein, wie es immer eintreten soll, wenn ein Freimaurer begraben wird. Die Pferde scheuten und rasten davon, so daß der Sarg vom Wagen fiel. Nach vielen Hindernissen kam man endlich mit der Leiche auf dem Friedhofe an. Seit der Zeit hat man nie wieder etwas Beunruhigendes auf der Chaussee gesehen.
(Mündlich)
Wussows Ruh
Eine andere Sage erzählt: In der Nähe des Hügels hatten zwei Brüder mit Namen Wussow ein kleines Häuschen. Sie waren arm und hatten nur einen Tisch, zwei Stühle, zwei Betten und ein Spind; außerdem besaß jeder ein Totenhemd und einen großen schwarzen Hund als Begleiter. Einer der Brüder erkrankte und starb, nachdem er kurz vorher sein Totenhemd angezogen hatte. Gleichzeitig starb auch sein Hund. Der lebende Hund machte sich nun daran, seinen toten Kameraden aufzufressen. Dabei ertappte ihn sein Herr. Er wurde sehr zornig und wollte den Hund schlagen. Dieser aber sprang zur Tür hinaus. Als sein Herr ihm folgte und ins Freie kam, sprang der Hund auf ihn zu und würgte ihn ab. Darauf wurden beide Brüder zusammen auf dem Hügel unter zwei großen Steinen begraben.
(Mündlich)
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