Der Mahrt als Siebrand
Der Postillion Karl Maschke, ein bejahrter Mann, fuhr einmal von Bütow nach Berent. Nachdem er die Pferde untergebracht und die Postsachen besorgt hatte, legte er sich zur Ruhe, wurde aber nach wenigen Minuten durch den Mahrt gestört. Morgens um 4 Uhr trat er die Rückfahrt nach Bütow an. Als er an den bewaldeten Steinberg kam, sah er einen Siebrand vor seinem Wagen herlaufen. Er stieg vom Wagen, band die Pferde an einen Baum und hieb mit der Peitsche auf den Siebrand los. Doch das Ding wollte nicht umfallen. Da erkannte der Postillon, daß es der Mahrt sei, der ihn vorhin gedrückt hatte; deshalb drehte er die Peitsche um und fing an, mit dem Peitschenstock herzhafter auf den Rand loszuhauen. Dieser drehte sich noch schneller, bis er endlich durch einen kräftigen Seitenhieb zu Fall gebracht wurde. Im Nu sprang er auf und rannte querfeldein. Seitdem hat der Postillion nie wieder etwas vom Mahrt gehört.
(Knoop)
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© Klaus-Dieter Kreplin, Am Südhang 14, D-58313 Herdecke 2003