Aberglaube und Brauch aus den Kreisen Bütow und Lauenburg von A. Archut
Erstveröffentlichung in: Blätter für Pommersche Volkskunde, III. Jg. 1894/95 S.106
III. Glück und Unglück
(W. bedeutet Wusseken im Kreise Bütow, F. ist Königl. Freist im Kreise Lauenburg)
- Will man jemandem ein Brod schenken, so schneide
man es vorher an und behalte den Kanten zurück, sonst giebt man sich das Glück
aus dem Hause fort. Lauenburg.
- Die Spinnen in den
Wohnräumen soll man nicht töten, denn sie bringen Glück ins Haus. F.
- Fliegt einem eine Elster
über den Weg, so hat man Unglück. W.
- Sitzt der Kartenspieler
unter einem Balken, so hat er kein Glück beim Spiel. W. F.
- Hat der Spieler Pech, so schiebt er die Schuld
seinem Platze zu, indem er sagt: Doar het he Jud‘ säte. W.
- Will man in der Lotterie gewinnen, so muß man das
Los in das Predigtbuch legen. F.
- Den Geldbeutel soll man
nicht waschen, sonst wäscht man das Glück daraus fort. F.
- Duldet es der Käufer, daß
der Verkäufer den Strang von der eben verkauften Kuh zurückbehält, so giebt er
sich dadurch das Glück von der Kuh aus der Hand. W.
- Siehst du dich im Traum
von Hunden angefallen, so droht dir Verfolgung von bösen Menschen. Beißt dich
aber ein Hund, schlägt dich ein Pferd oder stößt dich ein Buille, und du fühlst
den Schmerz, so bringt dir die Verfolgung Schaden. W.
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© Klaus-Dieter Kreplin, Am Südhang 14, D-58313 Herdecke 2006